Ihre Brüste verändern sich laufend. Sie verändern sich während des Menstruationszyklus, der Schwangerschaft, der Stillzeit und der Wechseljahre. Gleichzeitig können zusätzlich zu diesen normalen Änderungen auch Probleme auftreten. Die meisten davon sind leicht zu behandeln; es gibt jedoch auch einige ernst zu nehmenden Veränderungen. Die schlimmste Erkrankung bleibt der Brustkrebs.
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Die Vorsorge dient einer sehr frühen Erkennung der suspekten Brustveränderung; dadurch werden die Heilungschancen optimiert. Es ist möglich bei routinemäßigen Kontrollen ein Problem, bevor Symptome eintreten, zu entdecken. Es handelt sich grundsätzlich um drei Verfahren die Sie selbst bzw. der Frauenarzt anwenden kann:
Für die besten Ergebnisse sollten alle drei durchgeführt werden; erkennt man bei einer dieser Untersuchung eine Veränderung, obwohl die anderen zwei es nicht zeigen, ist eine Eingehende Überprüfung notwendig.
Diese ist einfach ausgedruckt ein Röntgenbild der Brust. Dabei wird jede Brust zwischen zwei Kunststoffplatten gesetzt, die einen leichten Druck ausüben; das abgeflachte Gewebe ermöglicht eine gute Durchleuchtung bei geringer Bestrahlung.
Es können so auch die kleinsten Verkalkungen sichtbar gemacht werden. Die Untersuchung ist für Frauen über 40, die altersbedingt eine geringere Gewebedichte aufweisen, empfohlen; ebenfalls in diesem Alter ist das Brustkrebsrisiko erhöht. Frauen über 40 sollten alle 2 Jahre eine Mammografie machen lassen. Es werden immer die neusten mit den älteren Aufnahmen verglichen. Bei Risikopatientinnen ist die Mammografie öfters und früher zu empfehlen. Die Mammografie ist für alle Frauen, ohne Rücksicht auf Brustgröße oder Implantate, lebenswichtig.
Einige Frauen empfinden eine leichte Unbequemlichkeit während der Mammografie. Wenn Sie immer noch menstruieren, ist die Zeit nach der Periode am besten. Die Mammographie sollte immer mit anderen Untersuchungsmethoden gekoppelt werden. Wenn Sie einen Knoten in Ihrer Brust ertasten, sollte dies, auch wenn Ihre Mammografie normal war, unbedingt überprüft werden. Wenn Ihre Mammografie eine Gewebeverdichtung zeigt, oder wenn die Ergebnisse unklar sind, werden weitere/wiederholte Prüfungen notwendig sein; es könnte sogar eine Biopsie in Betracht kommen.
Die Risikofaktoren sind nicht bei allen an Brustkrebs erkrankten Frauen zu finden.
Einige Frauen machen sich Sorgen, in Hinblick auf Brustkrebs, über die Einnahme der Pille. Ein solcher Zusammenhang konnte bis jetzt von keiner Studie belegt werden.
Die meisten (ca. 90%) der Brustveränderungen werden von den Frauen selbst entdeckt. Deswegen ist eine monatliche Selbstkontrolle von großer Bedeutung; nur so bekommen Sie ein Gefühl für die normale Brust und können dann sofort die kleinsten Veränderungen erkennen. Die beste Zeit ist ein paar Tage nach dem Beginn der Periode, wenn die Brüste weder zu weich noch geschwollen sind. Es ist zu empfehlen die monatliche Untersuchung immer zur selben Zeit durchzuführen. Machen Sie auch nach der Menopause weiter; ca. 85% der Erkrankungen treten bei Frauen über 40 auf. Auch wenn Sie Brustimplantate irgendeiner Art haben, müssen Sie dieselbe Untersuchung anwenden und seien Sie dabei besonders aufmerksam am Brustkorb. Sollten Sie darüber noch Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Unter der Dusche
Heben Sie einen Arm. Streichen Sie mit den Fingerkuppen über beide Brüste und tasten Sie diese vorsichtig nach Knötchen und Verhärtungen ab. Benutzen Sie dabei die rechte Hand für die linke Brust und die rechte und die linke Hand für die rechte Brust.
Vorm Spiegel
Stellen Sie sich vor einen Spiegel und stützen Sie die Arne in die Hüften. Suchen Sie aufmerksam nach Veränderungen in Größe und Form der Brust. Achten Sie auf Falten, Grübchen oder Gewebsveränderungen. Danach heben Sie die Arme über den Kopf und prüfen Ihre Brüste in dieser Position. Drücken Sie dann sanft beide Brustwarzen und achten Sie daran ob Sekret/Flüssigkeit austritt.
Im Liegen
Legen Sie ein Kissen oder ein Handtuch unter Ihre linke Schulter wobei Sie die linke Hand unter den Kopf legen. Untersuchen Sie Ihre linke Brust mit der rechten Hand.
Tasten Sie sanft Ihre Brust mit der flachen Seite der Fingerkuppen ab indem Sie kreisförmige Bewegungen von Außen nach innen
durchführen. Untersuchen Sie jeden Teil der Brust. Bei der rechten Brust wiederholen.
Legen Sie Ihren Arm auf einen Gegenstand in Schulterhöhe gestreckt hin und wiederholen Sie die kreisenden Bewegungen um den Achselbereich zu untersuchen. Dieser Bereich gehört ebenfalls zum Brustgewebe.
Lasen Sie sich von Ihrer Gynäkologin halbjährlich untersuchen.
Eine Selbstuntersuchung kann dies nicht ersetzen.
Diese erfolgt während Ihrer routinemäßigen Untersuchung. Die meisten Frauen sollten wenigstens einmal pro Jahr einen Arztbesuch einplanen. Eine Brustprüfung beim Arzt ist kurz und schmerzlos; die Brüste werden zuerst auf Änderungen in Größe und Form und nachher auf Rötungen, Schwellungen und Entzündungen untersucht. Nachher werden die Brüste und die Axelhöhlen abgetastet. Sie sollten es Ihrem Arzt mitteilen, ob Sie irgendeine Absonderung von Ihren Brustwarzen bemerkt haben. Wenn Sie zu irgendeiner Zeit eine Änderung in Ihren Brüsten gemerkt haben, sollten Sie das, die Symptome und deren Dauer Ihren Arzt wissen lassen.
Die meisten Brustveränderungen sind, besonders bei jungen Frauen, benigner Natur (kein Krebs). Diese können feste oder weiche Tumoren, Entzündungen oder Sekretabsonderungen sein.
Die häufigste Form der Brustveränderung ist die fibrozystische Mastopathie bei der faserige und zarte Gewebestellen alternieren. Diese schließen eventuell Zysten (eine mit Flüssigkeit befüllte Blase), mit einer Größe von 0,5 mm bis 25 mm, ein. Oft ist die Zystengröße von Ihrem Zyklus abhängig. Es ist eher unwahrscheinlich, dass eine fibrozystische Mastopathie zu Brustkrebs führt.
Die Symptome sind: Schmerzen (oft in beiden Brüsten) im oberen Bereich der Brust und intensiver 7-14 Tage vor dem Zyklus. In einigen Fällen kann ein Koffeinverzicht (enthalten in Cola, Kaffee oder Tee) die Schmerzen lindern.
Eine andere gewöhnliche Art von Brustknoten ist das Fibroadenom; dies ist eine harte Gewebeknolle die überwiegend bei jungen Frauen entstehen kann.
Diese Erkrankung ist die häufigste maligne Erkrankung bei Frauen und die wichtigste Todesursache von Frauen zwischen 35 und 54. Jedoch sind die Heilungschancen bei Früherkennung hoch. Deswegen sind routinemäßige Selbstuntersuchung, Arztbesuch und Mammographien lebenswichtig.
Schallwellen werden benutzt, um Bilder von inneren Organen oder Geweben zu generieren. Diese schmerzlose Methode kann Ihrem Arzt Aufklärung über bestimmten Arten von Brustknoten geben. Diese Bilder können zeigen, ob die Verdichtungen fest oder mit Flüssigkeit gefüllt (Zyste) sind.
Um den Verdacht auf Zysten zu bestätigen, wird Flüssigkeit oder Gewebe mittels einer Nadel entnommen und untersucht. Wenn die Flüssigkeit klar ist, und die Zyste verkleinert sich, ist es wahrscheinlich, dass keine weiteren Prüfungen notwendig sind. Durch Aspiration könnte sogar die Zyste komplett entleert werden; dabei hilft ein Ultraschallbild die Nadelführung zu bestimmen. Anschließend wird die entnommene Probe im Labor untersucht.
Der einzige Weg um die Art eines Knotens oder Verhärtung festzustellen, ist die Untersuchung einer Gewebeprobe aus dem verdächtigen Bereich. Eine Biopsie wird vielleicht auch dann gemacht, wenn sich ein Knoten abnormal anfühlt, auch wenn die Mammografie normal scheint. Durch eine feine Hohlnadel werden einige Zellen aus dem suspekten Bereich entnommen. Außerdem gibt es zwei weiteren Biopsieverfahren, die auch einen chirurgischen Schnitt notwendig machen. Bei einem wird das verdächtige Gewebe teilweise entfernt und beim anderen (Exzision) sogar das ganze. Die Mikroskopbetrachtung bringt das Ergebnis; dieses kann negativ (kein Krebs) oder positiv (Krebs) sein. Die Ärztin wird das Ergebnis mit Ihnen besprechen und wenn erforderlich die weitere Vorgehensweise festlegen.
Benigne Brustkrankheiten können von alleine heilen oder können medikamentös bzw. mit kleinen chirurgischen Eingriffen behandelt werden.
Die Behandlung des Brustkrebses ist wesentlich komplizierter und hängt im Wesentlichen ab von:
Die meisten Behandlungen schließen eine Entfernung der Knoten (Tumoren) und Bestrahlung der Restbrust ein (Brusterhaltende Therapie). Andere gehen weiter bis hin zur vollständigen Entfernung der Brust und der Lymphknoten aus der Achselhöhle oder sogar wenn notwendig des Brustmuskels (radikal).
In einigen Fällen wird Krebs (nach der Operation) auch mit Medikamenten (Chemotherapie) behandelt; meistens wenn Krebszellen auch außerhalb der Brust entdeckt wurden. Es sind mehrere Sitzungen notwendig. Manchmal werden auch Hormone (z.B. Tamoxifen) verabreicht. Nach einer Mastektomie (Brustentfernung) besteht in einigen Fällen die Möglichkeit einer Brustrekonstruktion.